Es lässt mir keine Ruhe.
Zwei Dinge beschäftigen mich:
- Immobilienbesitzer kämpfen mit Mietrecht, sinkenden Preisen und Leerstand.
- Bei der Podiumsdiskussion im Rahmen der best immo 2016 wurde festgehalten, dass sich Wohn- und Gewerbeimmobilien nicht wirklich mischen lassen.
Ich fang' mit dem zweiten Punkt an
Ich bin ja kein Experte für Immobilien. Aber ich war total erstaunt, dass Besitzer von Immobilien keine gemischte Nutzung wünschen, weil dies den Wert der Immobilie beeinträchtigt. Außerdem seien Versicherungen (!) nicht daran interessiert.
Für mich ist das inakzeptabel!
Wenn wir schauen wie die Arbeitswelt sich verändert, wie viele Menschen sich "Arbeit mit nach Hause" nehmen, dann wundert es mich, dass hier nicht schon längst zukunftsweisende Konzepte entstanden sind.
- Wie schaut Wohnen und Arbeiten in naher Zukunft aus?
- Warum gibt es eine Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsbereich, der möglichst durch verstopfte Strassen und schlechte öffentliche Verkehrsinfrastruktur geographisch überwunden werden muss, damit viele Menschen maximale Lebenszeit tagtäglich verlieren?
- Glauben wir wirklich dass Menschen täglich bis zu zwei Stunden brauchen um bei Hin- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz Abstand zur Arbeit zu bekommen? Was sagt uns das über die Arbeit an sich?
- Glauben wir wirklich dass Arbeitsleistung an einem Ort zu einer bestimmten Zeit "abgerufen" werden kann?
- Was machen Architekten die ganze Zeit, die viele nicht praktikable Wohnungen planen, in denen sie selbst keine Woche überleben würden; Warum sind Büros von Architekten meist grau in grau ohne Lebensfreude? Glauben Architekten, dass das Umfeld der Arbeit genau so trist aussehen muss wie die Arbeit in vielen Firmen selbst?
Vor vielen Jahren, als "Telearbeit" in Österreich diskutiert und ausprobiert wurde, hab' ich Architekten gefragt, was dies für ihre Planungen bedeute; die Antwort war, dass sie ohnehin einen zweiten Telefonanschluss in der Wohnung vorsehen würden. Tja, wenn ich es mir recht anschaue, dann hat sich seither nicht wirklich viel verändert. WLAN ist "eh da", also muss sich niemand mehr um Raumaufteilung und sinnvolle Nutzung Gedanken machen...
Architekten, wo seid ihr?
Im Anschluss an der Konferenz hab ich mit Denise Riesenberg diskutiert. Es war ein sehr anregendes Gespräch. Sie hat gemeint, dass aus ihrer Erfahrung der Bau eines neuen Bürogebäudes wenig Spielraum für die organisatorische und kulturelle Entwicklung einer Firma lasse. Weil alles schon vordefiniert sei, wie es offensichtlich immer schon gemacht wurde. Weil ein Arbeitsplatz so auszusehen habe, ein Meetingraum detto.
Na, dann gute Nacht! Gerade wenn neu gebaut wird, könnte man doch neue Konzepte verwirklichen anstatt wiederum das zu betonieren was die letzten fünfzig Jahre in den Firmen getan wurde. Es braucht mehr Architekten wie Denise Riesenberg um das endlich aufzubrechen. Und natürlich CEOs und Eigentümer, die endlich begreifen, wie Raum auf Motivation und Arbeitsleistung von Menschen wirkt.
Nun zum ersten Punkt
Ich orte immer mehr Interesse an Startups. Von allen Seiten. Ich verstehe allerdings nicht genau warum!
- Ist es einfach schick und modern sich mit Startups zu schmücken?
- Wollen die bestehenden Firmen wirklich von Startups lernen?
- Was können bestehende Firmen wirklich von Startups lernen?
- Warum ist das Thema Startup und Entrepreneurship bei Immobilienbesitzern so ein Thema?
Mein Verdacht ist, dass es einfach cool klingt, wenn man sagen kann, man mache irgendwas mit Startups.
Wenn ihr mit Immobilien wiorklich etwas mit uns für Startups machen wollt:
- warum gebt ihr nicht Office and Living Space für Startups her?
- Nehmt Anteile an den Unternehmen und geht mir ins Risiko!
- Lasst die Startups machen was sie gut finden und was sie brauchen!
- Holt euch Architekten die nicht ihre Vorstellung verwirklichen wollen, sondern die zuhören und moderieren, die neue Aspekte begreifen und unterstützen!
So, und wer bisher gelesen hat: ich lade alle ein, mitzuhelfen, dass Startups Office bekommen und ich bin bereit dafür Anteile an meinem Unternehmen zu geben. Meldet euch einfach.
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